Elbtunnel Hamburg Stau und Verkehr auf der A7 Sicherheit

ELBTUNNELBREMSE

Die Bremse gegen Staus

 

Sicherheit im Elbunnel

Sicherheit wird im Tunnel groß geschrieben. Die Betriebszentrale befindet sich an der Nordseite hinter den riesigen Bullaugen, die den Mitarbeitern -neben den Monitoren- auch einen echten Blick bieten.

Betriebszentrale

BZDie Betriebszentrale des Tunnels ist rund um die Uhr mit mindestens 3 Personen besetzt. Neben einem Mitarbeiter der Betriebsleitzentrale sitzen hier ein Polizeibeamter und ein Mitarbeiter der Feuerwehr. Der Verkehr wird auf fast 75 Monitoren und elektronischen Übersichtstafeln beobachtet. Alle 200 Meter sind Kameras installiert, über die sich der Verkehr lückenlos beobachten lässt. Rechner und Übersichtspläne bilden den Tunnel bis ins Detail nach. Alle geschalteten Lichtsignale lassen sich zentral ablesen. Über 3.600 Leuchtdioden zeigen den Status an. Es gibt Sensoren an Fluchttüren, Notrufmeldern, Feuerlöschern und Schrankenanlagen.

Feuerwehr

FeuerDie Feuerwache ist ebenso 24 Stunden täglich besetzt. Die Wachstärke je Schicht sind neun Personen. Es gibt einen Stützpunkt im Norden und einen im Süden. Insgesamt verfügt die Feuerwehr des Elbtunnels über ein Löschfahrzeug, spezielle Tunnel-Löschfahrzeug, einen Rettungswagen, einen Vorausrüstwagen mit Trailer für Motorroller und zwei Motorroller, um unter besonderen Bedingungen noch schneller Hilfe leisten zu können. Die Feuerwehr wird zum Glück nur selten zum Löschen gerufen (ca. 10 mal pro Jahr). Viel häufiger sind Unfälle, Höhenkontrollen und Liegenbleiber. Man kann über die Geschwindigkeit nur staunen, wenn man schon mal miterlebt hat, wie schnell das Team Liegenbleiber "beseitigt".

Im Jahr 2017 werden sechs neue Spezialfahrzeuge angeschafft, die sowohl abschleppen, bei Unfällen bergen, wie auch einen ersten Löscheinsatz durchführen können. Außerdem sind zur Erstversorgung sind ein Notfallrucksack, Sauerstofftasche, Defibrillator und ein Vakuumschienen-Set auf den kombinierten Abschlepp-, Lösch- und Rüstwagen verstaut. Diese werden an den zukünftigen Feuerwachen in Othmarschen, Volkspark und Schnelsen stationiert sein. Sie sind speziell für den Elbtunnel und den Deckel konzipiert und gebaut worden. Damit soll es 30 Sekunden dauern, bis ein liegen gebliebener Pkw abschleppbereit ist und weggezogen werden kann.

Bei Brand und Rauchentwicklung rät die Feuerwehr die Lautsprecher-Durchsagen zu beachten. Wenn der Evakuierungsbefehl angeordnet wird, fahren Sie Ihren Wagen zur Seite und gehen Sie in Richtung des ausgeschilderten Notausgangs. Unbedingt den Zündschlüssel stecken lassen, damit die Feuerwehr das Auto zur Seite fahren kann! Niemals versuchen im Tunnel zu wenden. Damit behinden Sie Rettungsfahrzeuge!

Im Tunnel

FluchtwegDer Tunnel verfügt über eine Brandnotbeleuchtung und Fluchtwegpiktogramme. Alle hundert Meter gibt es Notrufnischen mit Telefon und Feuermelder (neue Röhre). Fluchttore sind alle 1.000 Meter vorhanden und führen in eine andere Röhre, bzw. nach oben ins Freie. Im Brandfall sollen zahllose Rauchabzüge für die nötige Sicherheit sorgen. VORSICHT beim Verlassen der Fluchttore. Sie enden beinahe auf der Fahrbahn der parallel verlaufenden Röhre, auf der der Verkehr noch fließen kann und Sie mitunter umfahren könnte.

Lüftung

FrischluftWas kaum jemand weiß: In den alten drei Tunnelröhren befindet sich unterhalb der Fahrbahn ein ca. 1,80 m hoher Frischluft-Tunnel. Oberhalb der für den Autofahrer sichtbahren Decke ist ein Abluft-Tunnel. Durch Schlitze in den Tunnelwänden wird die Luft in den Fahrbahnbereich geblasen. Nötig hierzu sind gewaltige Ventilatoren, die in den drei Lüfterbauwerken Nord, Mitte und Süd aufgestellt sind. In einer Sekunde können hier 10 LKW-Ladungen Luft durchgepustet werden. Zur Zeit des Tunnelbaus war die Frischluftzufuhr von großer Bedeutung, da die Fahrzeuge damals viele Schadstoffe ausstießen. Heute geht es um den gezielten Rauchabzug.

Rundfunk und Durchsagen

AntenneAlle Handynetze und viele gängige Radiosender lassen sich im Tunnel empfangen. Die Zentrale kann bei Bedarf die Radiosender abschalten und dafür eigene Durchsagen auf die Autoradios schalten. Ebenso sind Lautsprecherdurchsagen im Tunnel möglich. Mit modernen Grenzflächenhörnern und einer delaygesteuerten Signalelektronik wurde die Sprachqualität in den sanierten Röhren deutlich verbessert.

Im Brandfall und/oder bei starker Rauchentwicklung beachten:

Gemeint sind echte Gefahren (nicht der stinkende Diesel des schrottreifen LKWs, Nebel, beschlagene Scheiben oder Liegenbleiber)!

Ruhe bewahren! Niemals im Tunnel versuchen mit dem Fahrzeug zu wenden! Das Fahrzeug würde stecken bleiben und die Rettungsdienste behindern.

Bei Rauchentwicklung Zündschlüssel stecken lassen(!), das Fahrzeug verlassen, ggf. Kinder an der Hand mitnehmen und Notausgang aufsuchen.

Nicht unnötig Zeit verlieren durch SOS-Telefonate oder Gang zur Notrufsäule. Die Tunnel sind komplett überwacht mit Video, Hitzesensoren, Rauchmelden usw.

Der Elbtunnel zählt nun zu den sichersten Tunneln Europas! Der ADAC-Tunneltest kann endlich kommen.


Sicherheits-Standards

Höhenkontrolle

Die automatische Höhenkontrolle wird immer dann ausgelöst, wenn ein Fahrzeugteil höher als vier Meter ist. Die Höhenkontrolle besteht aus einem Paar Lichtschranken, die in einem gewissen Abstand voneinander angebracht sind, um Fehlalarme durch z.B. Vögel zu vermeiden. Ist ein Fahrzeugteil zu hoch, droht es die Tunneldecke oder die Ampelanlagen zu beschädigen. Oft sind es nur lose Planen oder Antennen. Schmerzhaft wird es bei nicht richtig abgesenkten Kranaufliegern oder überladenen Transporten.

HöhenkontrolleMit der Fertigstellung der vierten Tunnelröhre ist in Richtung Norden eine eigene LKW-Spur errichtet worden. So sollen im Falle einer HöKo nur die LKWs stehen bleiben, während der übrige PKW-Verkehr ungehindert weiter fließen kann. Die Betonmauer zwischen den beiden Fahrspuren ist jedoch in die Kritik geraten, da sie eine erhebliche Gefahr für den Verkehr darstellt und der Verkehr bislang trotzdem immer auf allen Spuren gestoppt wurde. Außerdem wirkt die separate Spur für ortsunkundige Autofahrer wie eine Autobahn-Ausfahrt. Daher wechseln viele Fahrer kurz vor der Mauer nach links, was schon zahlreiche Unfälle zur Folge hatte.

Muss diese Mauer weg?

In Richtung Süden beträgt die Durchfahrtshöhe der neuen Röhre 4,90 Meter. Hier ist eine separate LKW-Spur technisch nicht möglich. Wird hier die HöKo ausgelöst, werden alle Spuren gesperrt. Gültig und verbindlich sind jedoch Schilder vor dem Tunnel, die auf eine maximale Höhe von 4,00 Metern hinweisen.

Die Strafe für die Auslösung der Höhenkontrolle soll € 150,- betragen. Es wird gemunkelt, dass ausländische Fahrer diese Strafe relativ oft prellen.

Gefahrguttransporte

GefahrgutZwischen 5 Uhr und 23 ist die Durchfahrt mit kennzeichnungspflichtigen Stoffen, bzw. Gefahrgut verboten. Näheres regelt die Gefahrgutverordnung Straße (GGVS). Eine Beratung hierzu kann Elbtunnelbremse.de nicht durchführen und die Verordnungen ändern sich schnell mal. Bitte informieren Sie sich vor der Abfahrt und nicht erst kurz vor der Durchfahrt.

balkenTagsüber dürfen Tanklastzüge den Tunnel mit Sondergenehmigung zur Regionalversorgung passieren, Die Hansestadt Hamburg hat hierfür ein spezielles Zusatzschild vorgesehen. Dieses Schild weist nicht auf Gefahren hin. Vielmehr zeigt es an, dass dieses Fahrzeug eine Sondergenehmigung für das Durchfahren des Elbtunnels hat.

Schutzschild unter Wasser

Als große Gefahr für den Tunnel wurden notankernde Schiffe ausgemacht. Geschleppte Anker können sich beim Auftreffen auf den Tunnel an der oberen Ecke verhaken und so die Stahlbetonelemente sowie die Fugenabdichtungen zerstören. Daher wurde ein Schutzbauwerk unter Wasser errichtet. Auf der Breite von 660 Metern wurden 6 Meter lange Spundwände beidseitig an die Tunnelelemente und horizontale Fugenabdeckungen aus Stahl zwischen den Tunnelelementen eingebracht. Zwischen den Spundwänden wurde eine 80 cm starke Schutzschicht aus Metallhüttenschlacke gefüllt, die mit Zementmörtel verklammert wurde. Schleifende Anker deformieren so die Spundwand und gleiten im Zusammenspiel mit der Sohlensicherung nach oben über den Tunnel.

Falls Sie dieses Risiko verringern wollen, so beachten Sie bitte die Schiffsmeldungen.

Tunnel-Sicherheits-Tests

Allgemein gelten Tunnel sicherer als Straßen. Das liegt daran, dass es hier weniger Ablenkung, kein Regen, Glatteis oder schwierige Kurven gibt.

Der Elbtunnel ist bislang vom ADAC nicht getestet worden, da das Umrüstprogramm zur Erhöhung der Tunnelsicherheit bevorstand. Nach der Umrüstung wird ein sehr gutes Ergebnis erwartet. Im Rahmen der Inbetriebnahme jeder Röhre wurden nach der Sanierung zahlreiche Sicherheitstest durchgeführt.

Das Nachrüstprogramm zur Erhöhung der Tunnelsicherheit ist beendet

Der Bund investierte 120 Millionen Euro in die Sanierungsmaßnahme zur Erhöhung der Sicherheit. Das Sanierungsprogramm betrifft alle drei alten Röhren. Es war schon 2004 angelaufen und sollte nach drei Jahren beendet worden sein. Es waren jedoch Verzögerungen unter anderem wegen erforderlicher Asbestsanierung aufgetreten. Zwischen Januar 2009 und Februar 2013 wurde über 4 Jahre lang saniert. Dazu wurde immer mindestens eine Röhre komplett gesperrt. Seit dem 3. Februar 2013 sind wieder alle 4 Röhren befahrbar.

Verbesserungen in den alten Röhren

Durchgeführt wurden Verbesserungen des Lüftungssystems, der Fluchtmöglichkeiten und des baulichen Brandschutzes, die Modernisierung der betriebstechnischen Einrichtungen sowie der Umbau der Fahrbahnentwässerung. Vor allem soll eine höhere Sicherheit bei Feuer im Tunnel gewährleistet werden. Durchschnittlich soll es laut Betriebszentrale 10 mal im Jahr einen kleineren Brand geben.

Neue Tunnel-Features

Schlitzrinne Eine durchgehende Schlitzrinne auf der Fahrbahn verhindert, dass sich brennbare Flüssigkeiten schneller ausbreiten können. Die Entlüftung entspricht dem RABT-Standard 2006 (Richtlinie für Ausstattung und Betrieb von Straßentunneln). Das heißt, dass im Brandfall der Rauch punktuell abgesaugt werden kann. Die Entlüftungsöffnungen wurden durch einzeln steuerbare Jalousienklappen ersetzt. Dazu war es notwendig, die Wände zwischen den Tunnelröhren aufzustemmen und vorübergehend tragende Stützen in die Tunnelröhre einzuziehen. Die Lüfterbauwerke (Verbindung der Lüftung zur Außenwelt) wurden so umgebaut, dass im Brandfall eine Röhre abgedichtet und die übrigen weiter belüftet werden können.

Sämtliche Tunnelröhren haben eine Brandschutzverkleidung erhalten: das bedeutet das teilweise "Aus" für die gelben Kacheln! Der Abstand der Fluchttüren wurde durch zusätzliche Türen verkürzt. Alle Fluchtwege sind deutlich beleuchtet und LEDs am Boden markieren die Bordsteinkante. Die Errichtung einer SLASS-Lautsprecheranlage mit modernsten Grenzflächenhörnern und einer delaygesteuerten Signalelektronik gewährleistet nun eine exzellente und sichere Sprachverständlichkeit in den Tunnelröhren.